Warntag Flop - Unger muss gehen
Warntag Flop - Unger muss gehen
Eigentlich hat es niemanden geweckt und doch wird es dem Spruch gerecht, dass da wohl schlafende Hunde geweckt wurden. Der Warntag sollte ein Probelauf sein. Mal sehen ob alles überhaupt funktioniert. Das hätte man wohl auch anders sicherstellen müssen, denn die Öffentlichkeit weis spätestens seit dem 10. September 2020 es funktioniert nicht. Es gab dann doch eine Katastrophe und der Warntag hat wirklich davor gewarnt. Die Katastrophe aber war kein Anschlag oder ein Naturereignis furchtbaren Ausmaßes, sondern die schlichte Feststellung, dass die Warnung der Bevölkerung im Ernstfall nicht funktioniert.
Seit ziemlich genau 16 Jahren hat das Amt des Präsidenten, des im selben Jahres errichteten Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ein Jurist inne. Sein Name wird mit der größten Blamage in die Geschichte des Katastrophenschutzes eingehen. Lange genug Zeit hatte Christoph Unger ja. Das System habe es nicht verkraftet, so die Aussage. Ein System, welches so ein wichtiges Thema nicht verkraftet taugt schlicht nicht. Unger wird es nicht allein gewesen sein, denn da waren sicher reichlich Beteiligte am Werk. Unger hätte es in seiner Verantwortung aber sicher stellen müssen. Bundesminister Seehofer kündigte laut allgemeiner Pressemeldungen nun die Ablösung von Unger an. Doch der oder die Nachfolger(in) hat nun nicht 16 Jahre zeit, sondern muss bereits beim nächsten Warntag 2021 abliefern. Sie kennen den Werbespruch der Gelben Seiten? Man hätte jemanden fragen sollen der sich damit auskennt. Ist ein Jurist und Richter auf Lebenszeit da der richtige gewesen? Frag man sich doch zu recht, welchen Anspruch an die Qualifikation hatte damals Otto Schily bei der Besetzung des Postens. Schily und Unger haben jedenfalls das gleiche Parteibuch (SPD).
Offenbar gibt es kein verlässliches, gesichertes und redundantes Netzwerk welches in einem ebenso ausgestatteten Rechenzentrum auch im schlimmsten Fall noch dafür sorgt, dass die Bevölkerung gewarnt wird. Aber nicht nur die App's haben versagt. Auch die Sirenen und TV Informationen, sowie Infos über Rundfunkanstalten erfüllten nicht den ihnen zugedachten Warnzweck. Wäre es kein zu existentielles und wichtiges Thema könnte man aus dem Lachen nicht herauskommen. Aber es ist nicht zum Lachen. Es zeigt auch das Versagen der Bundesregierung im Ausbau und der Pflege entsprechender Infrastruktur. Wie sehr Unger es im Auge hatte die Regierung in die Pflicht zu nehmen, damit sein Job ein Erfolg wird ist unklar. Respekt muss man allerdings aufbringen. Da gab es wenigstens erst gar nicht den Versuch etwas schön zureden. Ob es aber reicht nur den Kopf auszutauschen bleibt mir unklar. Da besteht doch offenbar der dringende Bedarf die ganze Behörde mal anzusehen.
Alles nur eine Meinung ;-)