Chromebooks mit GPU?

Es ist für den Laien ein schwer verdauliches Thema, weil es oft schon mit der Frage beginnt: "Was bedeutet GPU überhaupt?" Und in der Tat ist es heute nicht mehr ganz so einfach sich für ein geeignetes Chromebook zu entscheiden wie Einst. Chromebooks sind erwachsen geworden und die Hersteller haben sich auch die verschiedenen Zielgruppen eingestellt. So unterscheiden wir heute bspw. Chromebooks in drei wesentliche Gruppen: Erstens Nutzer, welche eher private Anwender sind. Zweitens die Gruppe der Schüler und Studenten und nicht zuletzt die Business Anwender.

Doch die Gruppe der Privatanwender hat zugenommen und die Anforderungen an ein Chromebook sind hier heute auch andere als noch vor ca. 5 Jahren. Gerade das Gaming Thema war bei Chromebooks lange eine Domäne, die man anderen Systemen, wie bspw. Windows oder Mac überlassen musste. 

Grundlegendes

Wesentlichster Defizit von Chromebooks war das Thema Graphik. Wir reden aber nicht davon, dass man nicht Chromebooks findet auf denen man in hoher Qualität Filme schauen kann. Es geht also eher darum sehr anspruchsvolle Bildbearbeitung zu ermöglichen oder um die Auflösung und Reaktionszeiten der Graphik in Sachen anspruchsvoller Spiele.

Heute ist es möglich Chromebooks auch für diese Anwendungen einzusetzen. Mit Android und Linux veränderte sich das grundlegend. Doch wenn die Latte noch höher hängt müssen auch heute Chromebooks immer noch das Feld der Konkurrenz überlassen auf denen andere Betriebssysteme gesetzt sind. Doch genau da ist der Streitpunkt und das Dilemma. 

Chromebooks sind nahezu lautlos und benötigen keine besondere Kühlung des Prozessors. Sie kommen mit Onboard Mitteln aus, wie bspw. einer UHD Graphics 620 von Intel. Doch mehr Leistung bedeutet eben auch immer noch mehr Kühlung und ergo störende Geräusche eines laufenden Lüfters. Und noch etwas wird dann relevant. Größere Speichermedien sowohl beim Arbeitsspeicher, wie auch beim Datenspeicher und damit das nächste störende Geräusch einer arbeitenden Platte. Das ist es was man beim Chromebook nicht will und es ist einer der wesentlichen Vorteile eines Chromebooks, das diese Geräte so leise sind. 

Thema Grafikprozessor

Thema Grafikprozessor (Graphics Processing Unit), kurz GPU. Dieser dienst zur Berechnung der Graphik Daten für eine ausgezeichnete Darstellung auf dem Display und das benötigt eben der höheren Anforderungen so bspw. für graphisch aufwendige Spiele. Eine Diskussion, die auch nicht neu ist. Nicht erst seit es die ersten Spielekonsolen auf dem Markt gibt und nicht seit es die ersten richtig fetten Gaming Laptops gibt. Nun unterscheiden wir mal ganz grob zwischen Grafikbearbeitung die auf der Hauptplatine des Rechners verarbeitet wird und solchen Lösungen bei denen es einer eigenen Graphikkarte bedarf.

Grafikprozessoren findet man auf dem von CPUs integrierter Grafikeinheit (bspw. APU) und damit in der Regel auf der Hauptplatine (Onboard). Also als Integrierter Grafikprozessor. Oder wir kennen dies noch als Erweiterungskarten bzw. Steckkarten beim Desktop-PC, weniger bei einem Laptop. Dann eben mehrere GPUs auf einer Grafikkarte und so weiter.

Ich denke das reicht nun für das laienhafte Verständnis. Bleibt hängen: Es gibt Unterschiede und Chromebooks nähern sich dem nach und nach an, weil auch diese immer mehr Leistung benötigen. Bei Chromebooks kann nun en Linux Container genutzt werden und erlaubt es auch anspruchsvollere Spiele zu spielen. Die Leistung von Chromebooks in Sachen Graphik und vor allem auch Speicher kommt hier jedoch schnell an ihre Grenzen! Die Installation von bspw. Fortnite scheitert allein schon am Speicherplatz.

Doch da ist was im Gange

Und hier kommt es nun zum dem was schon seit einiger Zeit durch die Benutzergemeinschaft eben so wie die Entwicklergemeinschaft kursiert. Und das geht immer einher mit der Frage: "Wäre man bereit den deutlichen Aufpreis und die Nachteile zu akzeptieren um Chromebooks zu Gaming Computern aufzurüsten?"

Ein entsprechendes Chromebook am Beispiel des Google Pixel Chromebook, welches mit um die 1.000 Euro ohnehin schon recht teuer ist, würde nochmals ca. 200-400 Euro teurer. Und der Genuss von absoluter Ruhe wäre verloren um Linux-Apps zu ermöglichen zumal diese dann die GPU-Beschleunigung unterstützen müssten. Zweiteres scheint jedenfalls bald der Fall zu sein. Allein um bei dem Beispiel Pixelbook zu bleiben, wäre die mit einer NVIDIA-GPU mindestens 200 Euro teurer. Plus deutlich mehr Speicher!

Von einem Denkansatz muss man sich verabschieden. Das es immer noch so wäre, das DAS Chromebook Mass aller Dinge ist. Es gibt DAS Chromebook nicht mehr. Wie bereits eingangs geschildert gibt es heute bereits drei Gruppen von Chromebooks nach Anwendern. Es kommt die neue Gruppe der Super Power User und Gamer dazu. Solche die mehr wollen als Gaming alla Steam Link. Bei Steam Link kann bspw. mit einer Steam Link Installation auf dem Chromebook auf eine Steam Installation eines  leistungsstarken Windows-PC's im eigenen Netzwerk zugegriffen werden. Doch das ist nicht die erste Wahl für hartgesottene Gamer, sondern wohl mehr eine Krücke.

Denn etwas stört gewaltig bei diesem Modell. Eben - der Windows Rechner, der richtig Power hat und von dem man an dieser Stelle ja eigentlich weg will, da man sich sonst über kein Chromebook Gedanken machen würde. Mit Stadia ist das Gaming Szenario zwar entschärft, jedoch nur solange auch ausreichend Bandbreite ins Internet vorhanden ist. Die schöne einfache Chromebook-Welt gibt es nicht mehr.

Hersteller sind gefragt

Gerade ein Hersteller wie Acer könnte hier Abhilfe schaffen. Bei Acer ist das Gaming Know-how durch die Predator Serie ebenso vorhanden, wie das ChromeOS Know-how. Schließlich ist Acer Marktführer in Sachen Chromebooks. Doch auch innerhalb Acer treffen hier Welten aufeinander. Fraglich ist ob es überhaupt gelingen würde zwei derart eingekapselte Geschäftsbereiche zusammenarbeiten zu lassen. Aber auch die Hersteller, wie Intel sind am Zug. Es brauch für die Zukunft Bauteile, die viel Leistung ohne zusätzliche Kühlung zu benötigen bieten.