Probleme mit PayPal Mastercard

Probleme mit PayPal Mastercard


Am liebsten wäre es den Regierungen vieler Länder, so auch Deutschland, dass wir zunehmend ganz auf Bargeld verzichten würden. In Schweden bspw. sind die Menschen schon daran gewohnt jeden Kleinbetrag mit der Karte oder dem Smartphone zu bezahlen. Der Finanzdienstleister Industrie, dem Handel und der Regierung, kann das nur Recht sein. Bargeld ist letztlich kaum zu kontrollieren. Dabei geht es dem Saat mehr darum das Thema Schwarzgeld zu kontrollieren. Heute schon sitzen Staat und Banken dabei in einem Boot.

Alle elektronischen Zahlungsmittel dagegen erlauben es eben genau nachzuvollziehen, wann und was gekauft wurde. Daraus lassen sich Kaufgewohnheiten und Vorlieben ableiten. So kann man auf der einen Seite Kunden künftig noch intensiver mit gezielter Werbung adressieren, aber es bietet den Banken auch die Möglichkeit das Ausgaben Verhalten der Kunden noch detaillierter zu bewerten. Das kann künftig letztlich auch schnell zum Nachteil werden, wenn Banken dies in Ihr Rating einbinden.

Auch Vater Staat könnte (bspw. Finanzämter) zunehmend solche Daten interessieren. Dabei ist wohl weniger die Ausgabenseite von Interesse, doch um Geld ausgeben zu können, muss es ja irgendwie verdient werden. Sind die Ausgaben deutlich höher als die offen gelegten Einnahmen, kann schnell ein Generalverdacht konstruiert sein.

Doch Googles Bezahldienst GPay und der Bezahl-Dienstleister PayPal haben aktuell ein ganz anderes
Problem. Bei der Target Corporation sollen in den letzten Tagen und Wochen nach Angaben von Kunden erhöht unberechtigte Abbuchungen aufgetreten sein.  Zwar gehört Target zu den größten Einzelhändlern der USA, jedoch sind dessen Handelsbeziehungen weitreichend und weltweit. Das Problem zeigt sich aktuell in der virtuellen PayPal Card. Nach meiner Recherche könnte es daran liegen, dass es beim Bezahlen mit der Karte bei einigen Kunden zum unbefugtem Auslesen der Karte gekommen sein könnte.

Die PayPal MasterCard Karte aus Plastik, ist hier in Deutschland noch nicht weit verbreitet und derzeit auch nur als sogenannte Business Karte zu bekommen, wenn ein PayPal Geschäftskonto hinterlegt ist. Extrem praktisch ist sie aber deshalb, weil sie die PayPal Zahlungsweise via Smartphone vom Selbigen unabhängiger macht. Man stelle sich nur vor, das Smartphone funktioniere nicht. Akku leer und so weiter. So wäre in diesem Moment Schluss mit Lustig. Die Plastikkarte ist online über den PayPal Account leicht zu bedienen, zu sperren oder die PIN zu ändern. Einsetzbar ist die Karte zudem überall dort wo MasterCard akzeptiert wird. Zumindest wo moderner Karten-Terminals im Einsatz sind. Altere Karten-Terminals können mit der Karte Schwierigkeiten haben.

Die clevere Lösung mit der Plastikkarte im Gepäck funktioniert gut. Die Lösung mit der virtuellen Karte aber nur in Verbindung mit Googles Bezahl dienst GPay. Das klingt alles arg kompliziert. Und das ist es auch. Die neue schöne Welt des Bargeld losen Bezahlen ist derzeit immer noch in der Entwicklungsphase und hier und da kann es zu Problemen kommen. So klappt die Bezahlung mit der Karte mal nicht und kurz darauf aber mit dem Smartphone oder umgekehrt. Doch das hat meißt konkrete Gründe. Die Karte ist eine quasi Prepaid Karte. Ohne Guthaben keine Zahlung. Beim Smartphone mit der virtuellen Karte ist das anders. Ist das PayPal Konto leer kann das Bankkonto noch belastet werden.

Meine Recherche ergab ferner, dass die aktuell geschilderten Probleme bei GPay und PayPal behoben sein sollen. Auch aus anderen Blogs wird dies so berichtet. Doch was ging dem voraus? Heise Online berichtete bereits vor längerer Zeit von Problemen und Risiken.


Zitat:"Heise. Sicherheitsforscher ..., der dahinter eine Sicherheitslücke vermutet, die er bereits im Februar 2019 entdeckt und an PayPal gemeldet habe. Demnach erzeuge PayPal bei der Verknüpfung mit Google Pay eine virtuelle Kreditkarte inklusive üblicher 16-stelliger Nummer und einem Ablaufdatum. Für Online-Käufe ist auf Kreditkarten üblicherweise zusätzlich eine dreistellige Ziffernfolge, die sogenannte CVC, auf der Rückseite aufgedruckt, damit sich der Karteninhaber identifizieren kann. Um sich als Inhaber einer virtuellen Mastercard von PayPal auszugeben, kann laut ... aber eine beliebige dreistellige Zahl eingegeben werden. Auch für Onlinekäufe ist die virtuelle Karte von PayPal nicht gesperrt. Im Gegensatz dazu werde laut Heise etwa bei der Hinterlegung einer physischen Bank-Kreditkarte eine separate Kreditkartennummer generiert, die das verhindert." Zitat Ende.

Der einzige Weg sich zu schützen, sei die Vorteile dieser Zahlungsweise aufzugeben und die Verbindung zwischen GPay und PayPal zu kappen. So richtig Schlüssig klingt das aber noch nicht. Und wenn man es genau ließt, dann taucht dort das Wort "vermutet" auf. Ich vermute auch viel wenn der Tag lang ist.

Banken dürften an der neuen Lösung von PayPal und GPay kaum viel Vergnügen haben. Schließlich geht den Banken einiges an Kontrolle und Umsatz verloren. Banken verdienen schließlich nicht zuletzt an jeder getätigten Buchung und an Transferzinsen, letzteres auch heute noch, obwohl sie das eigentlich so nicht mehr dürfen. Werden nun Beträge direkt auf PayPal gebucht und finden die einzelnen Buchungen nun dort statt, geht den Banken ein Milliarden schweres Geschäft verloren.

Sehr vorsichtig muss man zudem heute zu Tage auch mit Warnmeldungen aus irgendwelchen Blogs sein. Weder Bankfachleute noch sonst qualifizierte schreiben da wahllos drauf los. Nur wenige wissen wirklich um was es geht. Kaum ist noch nachvollziehbar wie viel "Fake" damit einhergeht, welche Interessen dahinter stehen und ob ein Blog nur wieder ein Post absetzt um die Zugriffszahlen hochzuschrauben. Dann wird berichtet von Inhalten aus anderen noch weniger qualifizierten Blogs. Voran genannte Zitate zeigen das, wenn Sie den ganzen Text lesen. Ich habe es aber vorgezogen das nicht ausführlicher zu zitieren. Ich kann Ihnen versichern, als Bankkaufmann und IT Spezialist und gerade auch auf Google spezialisierte Person, bin ich da sehr vorsichtig geworden. Aber ich muss zugeben, dass letztlich auch mein Beitrag kaum Licht ins Dunkle bringen kann. Zu viele Faktoren können die Ursache für Probleme beim Bargeld losen Bezahlen sein. Darum fällt mein Fazit auch etwas anders aus, als generell die Nutzung diese Lösungen gleich zu verwerfen.

Fazit zu dem Ganzen:
Die Lösung mit seinem Smartphone und der virtuellen oder auch der physikalischen PayPal MasterCard zu bezahlen ist eine großartige Sache. Vorteile sind klar auf der Hand. Zahlungen erfolgen sofort und werden auch sofort gebucht. Es kann nicht zu überschaubaren verspäteten Überraschungen kommen, weil es Tage dauert bis die Belastung kommt. Man weiß sofort in Echtzeit was passiert und wie viel noch bleibt.

Der Zahlungsvorgang selbst ist nicht langsamer oder schwieriger als mit einer anderen Karte. Ist das Ganze erstmal eingerichtet (was allerdings nicht ganz so leicht ist), läuft es in der Regel genauso problemlos, wie mit anderen Karten auch. Nicht vergessen auch da klappt ab und zu mal etwas nicht. Zudem ist die Nutzung des Zahlungssystems GPay und PayPal ein Stück weit noch außer der Kontrolle der Hausbank. Wie lange noch ist eine andere Frage.

Was zu der aktuellen Verwirrung geführt hat und zu Problemen mit den geschilderten unberechtigten Abbuchungen geführt hat, ist nach wie vor völlig unklar. Ein offizielles und konkretes Statement dazu gibt es weder von Google noch von PayPal!

Wir sollten grundsätzlich vorsichtig sein, ob uns künftig hier nicht etwas vorgegaukelt wird, um uns wieder gefügig einzufangen. Nachteile sind sicher die nicht so hohen Sicherheitsmerkmale, wie bspw. bei einer Kreditkarte durch ihre Prüfziffer. Aber das ist bei Ihrer herkömmlichen Bankkarte genauso.  Aber selbst bei den Kreditkarten ist der Betrug Alltag. Bei allen Karten mit denen es möglich ist kontaktlos zu Bezahlen ist zudem immer Vorsicht geboten! Eine RFID Schutzhülle hilft dabei den Zugriff durch Unbefugte einzuschränken.


Eine solche Schutzhülle für eure Karten mit denen kontaktloses Bezahlen möglich ist kostet ca. 10,00 Euro. Es gibt aber auch Portemonnaies die einen solchen Schutz bieten und ein RFID Schutzsiegel vom TÜV haben. Und auch für Smartphones gibt es solche Hüllen.

Problem ist heute viel mehr, dass ein Smartphone mit Aktivierung der Bezahlfunktion quasi zu einer Kreditkarte wird. Dennoch ist der Umgang mit dem Smartphone heute immer noch viel zu sorglos. Nicht gesperrt liegen  Smartphones oft genug sorglos für andere zugänglich herum. Viel wichtiger ist die Frage wer haftet für unbefugte Abbuchungen und wie kann Betrug nachgewiesen werden. Diese Fragen gilt es abschließend seitens der Branche zu beantworten.

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