Fuchsia - das neue Google Betriebssystem das so nie kommen wird? (Teil 2)

Fuchsia OS oder weiter Android?

Google zieht ein zehn Jahres Resümee über Android und spricht von Zahlen. So sind heute rund 2 Milliarden aktive Android Geräte weltweit in Betrieb. Rund 260 Milliarden Apps speisen die Geräte zusätzlich mit mehr oder minder hilfreichen Anwendungen. Zu allen durch die verschiedensten Hersteller entwickelten System Variationen kommt damit eine Flut an Anforderungen auf Entwickler zu. Zahlreiche Programmiersprachen und Variationen bestimmen das Coding der Entwickler von Update zu Update. Das ist jedoch kein rein Android typisches Problem, jedoch sicher hier tritt dieses Problem wohl am deutlichsten auf.

Ein weiteres Problem ist das im Laufe der Zeit die Lösungen zudem immer Speicher intensiver geworden sind. Das zeigte auch die Präsentation von Google auf deren I/O im letzten Jahr schon.
Quelle: Google  I/O 18
Und Android ist Opensource und damit auch unter strategischen Gesichtspunkten ein Problem, denn es ermöglicht es Google die Nutzer nicht in dem Maße an Google zu binden, wie das Unternehmen es ggf. lieber hätte. Entgegen Apple und anderen, steht Google hier noch mehr unter Beschuss der Wettberwerbshüter, obgleich gerade Google mit Android eigentlich ja viel offener ist, als seine Mitbewerber. Auch das ist ein nicht zu unterschätzender Punkt.

Jetzt hat Huawei erste Ankündigungen für dessen neue Android Alternative ARK OS gemacht. Der Zeitpunkt wäre also günstig nun zu handeln und ggf. auch ganz neue Wege einzuschlagen.

Natürlich könnte der erste Ansatz sein alles unter einen Hut zu bringen und die Nutzer erstmal durch einen neue Oberfläche an ein neues OS zu gewöhnen. Das ist möglich durch Austausch des Launchers. Wer sich näher mit der Architektur von Android befasst hat weis um die verschiedenen Schichten die letztlich auf dem Linux basierenden Kernel fußen. Nach und nach könnte dann Schicht für Schicht bis hin zum eigentlichen Kernel angepasst und ausgetauscht werden. Doch macht das Sinn. Eigentlich nicht. Aber ist ist ein Weg!

Dabei vergessen wir nicht das es auch ein Micro Kernel tut, denn der wäre ja nur noch dafür da die Hardware Schnittstellen zu bedienen.

Wenn wir uns mit einem Nachfolger von Android beschäftigen, dann müssen wir uns auch früher oder später mit Flutter und Dart befassen. Flutter ist dabei ein von Google entwickeltes UI-Toolkit zur Entwicklung von Apps das aktuell in Verbindung mit Android Studio genutzt werden kann. Und zwar Apps die auf nahezu allen Geräten laufen. Genau. Diese mit der Programmiersprache Dart entwickelten Anwendungen laufen auf Chromebooks ebenso wie auf Smartphones oder Tablets, im Browser oder auf Windows und Mac. Aber alle diese Bemühungen von Goolge sind noch lange kein Hinweis darauf, dass Fuchsia kommt. Es wäre nicht das erste sehr ambitionierte Projekt von Google, welches dann wieder in der Schublade verschwindet.

Fassen wir doch kurz zusammen was das Neue OS können muss:
1. es muss Device unabhängig sein
2. es muss auch einfach über den Browser ausführbar sein
3. es muss bisherige Apps die unter Android liefen ausführen können
4. es darf keinen Linux Kernel mehr haben ggf. nur ein Micro Kernel
5. es muss möglichst wenig Speicher belegen
6. Entwickler müssen in der Lage sein ihre Anwendungen einfach darauf anzupassen

Das sind mal grob die wichtigsten Faktoren.
Warum ich jetzt an Stadia (neue Gaming Plattform von Google startet im November 2019) denken muss?

Die Frage die sich anschließt lautet doch: Welche Anwendungen müssen denn noch auf einem Smartphone offline laufen? Was ist ein Smartphone wert ohne Zugang zum Internet? Nehmen Sie aus Ihrem Smartphone mal die SIM Card raus, denn wissen sie es.

Ob das neue OS wirklich Funchsia heißen wird? Warum nicht. Es passt auf jeden Fall in die Google Namensgebung der Zukunft. Wie auch bei Stadia steckt das IA darin und IA ist die Abkürzung für Intelligent Automation. Google eigentliche Kern-aussage für die Zukunft ist doch, dass man dort auf die künstliche Intelligenz setzt. Gerade deshalb wird für die Zukunft eine Lösung gebraucht die hervorragend zu den Google Home und Assistent Produkten, wie bspw. dem hierzu Lande beliebten Home-Mini passt. Und bedenke man welchen Fortschritt Google mit seinem Assistent auf den Smartphones gemacht hat. Der Input wird also künftig auch wesentlich über Sprache laufen.

Und wir reden nicht mehr allein von Smartphones. Wir reden dann genauso von Smart Displays im Autos, Smart Home bis hin zum einzelnen Gerät, wie der Waschmaschine oder dem Kaffee Vollautomaten.

Sinnvoller Weise läuft das eigentliche System auf einem Gerät künftig nur noch in Form eines Micro Kernels. Also dem aller nötigsten was Geräte benötigen um die Hardware Funktionen eines Gerätes zu gewährleisten. So bspw. auch Bedienung der Schnittstellen wie WLAN oder Bluetooth, etc. und alles Weitere läuft dann in der Cloud und wird gesteuert von der KI über Assistent. So erhält Google dann auch gleich die vollständige Kontrolle über alles inkl. Updates, Launcher, Apps und so weiter. Großer Vorteil für den Nutzer ist natürlich das keine Daten mehr verloren gehen, wenn die Hardware schlapp macht und auf allen seinen Geräten das gleich Bedien-look and feel herrscht. Zudem hängt man damit mit einem Schlag gleich auch noch die Mitbewerber ab.

Echt clever! Aber auch ein hoch riskantes Manöver in einer Zeit in der die Menschen die große Furcht vor übermächtiger Kontrolle und Abhängigkeit haben und zudem auch die Ängste von AI und IA größer sind als je zuvor sind. Doch Google weiß, dass es sich dem nicht stellen kann, sondern wohl mehr einfach vorausgehen muss und darauf baut, dass der Mensch es lernt und künftige Generationen reinwachsen werden. Wer dem nicht folgen kann oder will ist ohne hin kaum von Interesse für einen Tech-Giganten wie Google.

Übrigens fielen so auch rechtliche Problematiken weg, denn als Cloud Dienstleister sitzt Google fest im Sattel und so wären auch neue Preis Modelle möglich. Zahlen müssten ggf. vor allem Anbieter von Apps an Google für das Hosting und Geld kommt dann zurück, wenn viele Nutzer die Anwendung nutzen. Die Flut überflüssiger Apps würde abnehmen. Das Minimum gibt es dann sicher erstmal kostenlos, wer mehr will zahlt dann einen monatlichen Grundbetrag in Verknüpfung mit seinem Google Konto als Abbo Dienst, wie heute schon bei Google für zusätzlichen Speicher üblich. Für Entwickler die gute und hilfreiche Anwendungen anbieten eine gute Perspektive mit Apps endlich auch mal Geld zu verdienen.

Wie Unternehmen mit solchen Ambitionen noch kontrollieren? Das ist eine wichtige aber eine ganz andere Frage. Letztlich darf das auch keine Regierung eines Staats sein, sondern die Nutzer müssen eine Form von Kontrolle haben (Angebot und Nachfrag lautet künftig Dienst und Nutzung).

Fazit:
Kommt es so? Vieles ist aktuell noch reine Spekulation. Technisch machbar ist es. Heute schon befinden sich auf Micro-Chips schon Micro Kernel in fast allen Modernen Geräten, die auch Internet Anwendungen erlauben. Geht die Reise in diese Richtung, muss das nüchtern betrachtet als die einzig Richtige Entscheidung gesehen werden. Ja, es würde in vielerlei Hinsicht Sinn machen. Vieles weist eben nun einmal darauf hin, dass die Reise in diese Richtung geht. Wann das Aus für Android kommt ist zwar noch offen, aber es dürft gar nicht mehr so lange dauern, wie viele denken.

Man darf unter dieser Annahme davon sprechen, dass Android eigentlich schon Geschichte ist. Es kommt etwas ganz Neues und es wird den Markt grundlegend verändern. Google hat im Laufe der letzten Jahre die Stellschrauben für die Zukunft montiert und hat nun auch schon begonnen daran zu drehen.

Es bleibt spannend. Und ich bleibe für Sie am Thema. Also Abbo des Blogs lohnt sich. In diesem Sinne ab in die Sommerferien!

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