Crostini auf Chromebooks
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Linux Beta auf Chromebooks, Apps in eigenem Verzeichnis |
Einer der wohl größten Probleme bei der Nutzung von Crostini ist der enorme Speicherplatzbedarf. Bei mir auf meinem Acer R13 verschlingt das System 7,1 Gigabyte. Deutlich zu viel. Eine herkömmliche Debian Installation benötigt nicht annähernd so viel Speicher und dabei ist Speicher auf einem Chromebook ohnehin schon ein Thema, denn diese Geräte sind dafür eigentlich nicht ausgelegt viele Daten lokal zu halten.
Üblicher Weise benötigt Debian für die Installation Arbeitsspeicher/Festplatte ohne Desktop ca. 24-450 Megabyte und mit Desktop 64 Megabyte bis ca. 1 Gigabyte bzw. als Server bis zu 4 Gigabyte. Und dabei handelt es sich bei Crostini noch nicht einmal um eine Variante mit einer eigenen graphischen Benutzeroberfläche, wie man es von Debian kennt. Vorteil ist sicher, dass der Container Linux Anwendungen ermöglicht ohne den hochen Schutz des Chromebooks aufzuweichen.
Jeder muss wohl für sich entscheiden, ob Crostini auf seinem Chromebook zu Einsatz kommen soll und wie wichtig es ihm ist dafür so viel Speicher zu opfern. Künftig wird es zudem auch nicht weniger Speicherbedarf sein, denn Crostini steht noch am Anfang seiner Entwicklung und mit jedem Update wird es größer und größer.
Mit Linux (Beta) auf Chromebooks erweitert ein Chromebook Nutzer natürlich seine Reichweite lokale Anwendungen nutzen zu können um ein vielfaches. Gerade Entwickler und Netzwerk-Admins mögen dadurch angesprochen sein. Wer aber ohne hin "always online" ist greift sicher lieber auf einen leistungsstarken Linux Server in der Cloud zurück. Dazu bietet Google oder das Microsoft Pendant Azur viele Möglichkeiten. Mit einer VNC Verbindung bspw. oder Remmina ist dann auch der Zugriff fix hergestellt und zu deutlich mehr Power kommt auch eine eigene graphische Benutzeroberfläche hinzu und letztlich bedeutet es auch dann die ganze Bandbreite der Linux Anwendungen installieren zu können. Im Falle von Crostini laufen meist Debian Apps gut, jedoch nicht alle und ein Container bleibt ein Container.
Das Backup & Recover-System von Crostini läuft zudem heute noch nicht fehlerfrei und auch das sollten Sie beachten. Während bei ChromeOS Backups und Updates automatisch ohne weiteres Zutun funktionieren, machen Sie bei Crostini einen Entwicklungsschritt zurück. Updates und Backups müssen Sie manuell ausführen und das ist mit wenig Spaß verbunden. Wer gerne Software wie Gimp nutzt, um bspw. im Feeling eines Mac's Bildbearbeitung zu machen, ja der wird allerdings auch zu den Nutzern gehören, die bei Linux (Beta) auf Chrobsmebooks in schiere Begeisterung geraten, denn nun ist die Welt dafür deutlich größer geworden.
Ich nutze Crostini seit dem ersten Tag an und die Vor- und Nachteile sind mir transparent, jedoch störe ich mich persönlich am Meisten an dem enormen Speicherbedarf. Aktuell ist dafür auch noch keine Lösung in Sicht. Mit der hauptsächlichen Bedienung über Konsolenbefehle habe ich persönlich kein Problem, jedoch ist auch das sicher für einige Nutzer ein abschreckender Punkt wird. Wer sich eingehender damit befassen möchte, dem sei Reddit [https://www.reddit.com/r/Crostini/] empfohlen. Dort finden Sie so ziemlich alle relevanten Infos und jede Menge Hilfestellungen zum Thema Crostini!